Transferpresse
Eine Transferpresse wird auch Heizdruckpresse oder Thermopresse genannt, wenn Farbdrucke mithilfe von Druck und Wärme auf ausgewählte Textilien übertragen werden sollen. Je nach Druckverfahren werden Transferfolien mit einer Textildruckmaschine bedruckt (entweder seitenrichtig oder seitenverkehrt), um dann mithilfe einer Transferpresse auf das Gewebe übertragen zu werden. Das Gewebe wird nur maximal 15 bis 30 Sekunden mitsamt der Druckfolie in die Transferpresse eingelegt. Es soll sich lediglich der Textildruck übertragen, das Gewebe soll durch die Hitze nicht geschädigt werden. Es können daher nur Stoffe für Drucke in einer Transferpresse verwendet werden, die die notwendigen Temperaturen in der Transferpresse überstehen. In einer Transferpresse werden Sublimations- und Plastisolfarben, sowie Laser-Toner und Flock- und Flexfolien für die Motivübertragungen auf Shirts und geeignete Gewebe verwendet. Je nach ausgewählter Drucktechnik tragen die verwendeten Druckfarben, Flex- oder Flockfolien auf den Stoffen ein wenig auf. Manchmal lässt sich ein Versteifen der Gewebestruktur nicht verhindern. Bei der Verwendung von Flockfolien ist diese zumeist sogar erwünscht. Dieser Effekt entsteht, weil während des Pressens in der Transferpresse die Gewebeporen sich aufgrund der Hitze öffnen und die Druckschicht im Gewebe aufgenommen wird. Aufgrund der Pressung wird der Druck tief ins Gewebe hineingepresst, sodass die Farben tief im Gewebe verankert sind, wenn das Gewebe nach dem Druck wieder auskühlt.
Die technischen Unterschiede bei Transferpressen
Bei Transferpressen wird zwischen Schwenkpressen und Kniehebelpressen unterschieden. Der Hauptunterschied dieser Transferpressen erklärt sich durch die Art der Öffnung. Je nach Art der Materialien lassen sich diese einfacher und präziser in eine Transferpresse einlegen, abhängig von der Öffnungsvariante. Wie der Name es bereits zum Ausdruck bringt, schwenkt bei einer Schwenkpresse das Heizelement horizontal zur Seite, wenn eine Textilie auf die Bodenplatte gelegt werden soll. Im Gegensatz dazu wird die obere Heizplatte einer Kniehebelpresse nach oben vertikal weg gehoben, damit die Bodenplatte belegt werden kann. Aufgrund einer erhöhten Öffnungsweite können in eine Schwenkpresse dickere Werkstoffe zum Transferieren von Druckmotiven eingebracht werden. Da die Heizplatte zur Bodenplatte senkrecht schließt, wird von Anfang an der Druck umfassend und gleichmäßig verteilt, wenn die Platte vorgewärmt oder noch heiß ist. Bei der Nutzung einer Transferpresse besteht immer eine gewisse Verbrennungsgefahr, die sich ergibt, wenn die druckbaren Medien ausgewechselt werden. Diese Verbrennungsgefahr ist bei einer Schwenkpresse geringer als bei anderen Transferpressen. Zudem sind bei Transferpressen hydraulische, manuelle, pneumatische oder elektromagnetische Techniken verfügbar. Da sich Kniehebelpressen neigbar verschließen, benötigen sie weniger Platz als eine Schwenkpresse, bei der der Schwenkradius bei der Platzsuche mit einberechnet werden muss.
Einstellmöglichkeiten bei einer Transferpresse
Damit die Textildrucke mit einer Transferpresse so ausfallen, wie sie sollen, lassen sich die unterschiedlichen Modelle individuell einstellten. Einstellbar sind in der Regel folgende Faktoren:
- - der Anpressdruck
- - die Temperatur
- - die Dauer des Pressvorgangs
Aufgrund dieser einstellbaren Parameter können die unterschiedlichsten Gewebearten mit einer Transferpresse bearbeitet werden. Hierbei kommt es aber nicht nur auf die Materialzusammensetzungen der verschiedenen Gewebearten an, sondern auch auf die verwendeten Farben und Drucktechniken. Damit die Textildrucke den persönlichen Vorstellungen entsprechen, sind Probedrucke empfehlenswert, damit vor Beginn einer Produktion erkannt werden kann, ob die gewählten Einstellungen das bestmögliche Ergebnis bieten.
Bei den verfügbaren Transferpressen kann zwar der Anpressdruck verschieden eingestellt werden, dennoch sind die Maximalwerte abhängig von der Größe der Werkstofffläche. Der maximale Pressdruck kann umso höher ausfallen, wenn die Werkstofffläche größer ist. Somit muss die Werkstofffläche relativ groß sein, wenn ein hoher Pressdruck erwünscht ist. Es ist von entscheidender Wichtigkeit, dass der Pressdruck bei einer Motivübertragung mithilfe einer Transferpresse nicht zu gering berechnet ist. Würde ein Druckmotiv mit zu geringem Druck auf eine Textilie übertragen, verschmilzt diese nicht so intensiv wie gewünscht mit dem Gewebe und löst sich dann nach einer Zeit wieder ab.