Entgittern
Bei Drucktechniken, für die eine Druckfolie benötigt wird, wird das Motiv zuerst auf die Folie gedruckt, damit das Motiv hinterher mittels einer Folie auf die Textilie gedruckt werden kann. Einer der Drucktechniken, bei denen eine Druckfolie benötigt wird, ist z. B. der Flockfolien – Transferdruck. Damit aus einer Folie ein druckbares Motiv entsteht, muss diese nach dem Druck auf die Folie „entgittert“ werden. Unter „Entgittern“ wird verstanden, dass alle Folienbereiche, die nicht mit Druckfarbe versehen sind, entfernt werden müssen. Das Entgittern ist eine sehr zeitaufwendige Arbeit, daher ist der Foliendruck eher für kleinere Bestellmengen geeignet, da die Kosten für die Druckvorbereitung pro Textilie immer gleich hoch sind. Flex- oder Flockfolien können nicht mehrmals verwendet werden, da sie nach dem Druck auf der Textilie verbleiben und mit dieser regelrecht „verschweißt“ werden. Es muss daher für jedes Shirt, Polo-Shirts oder andere ausgewählte Textilien, jeweils eine neue Folie erstellt und entgittert werden. Bei den Druckfolien wird zwischen rückklebenden Folien und nicht rückklebenden Folien unterschieden. Die rückklebenden Folien haben den Vorteil, dass beim Entgittern versehentlich entfernte Folienbereiche (Deck- oder Farbschicht) problemlos wieder auf die Folie aufgebracht werden können.
Entgittern funktioniert nur in Handarbeit
Entgittern ist eine sehr aufwendige Arbeit, die nur von Hand durchgeführt werden kann. Daher sind die Druckkosten immer etwas höher, wenn Drucktechniken gefragt sind, bei denen Folien entgittert werden müssen. Trotz großer Erfahrung schaffen es auch erfahrene Textildrucker kaum, Motivfolien unter einer Zeit von 20 Minuten entgittern zu können. Wie viel Zeit das Entgittern wirklich in Anspruch nimmt, hängt von der Komplexität des Motivs ab. Das Entgittern ist dennoch von entscheidender Wichtigkeit. Da sich die gewünschten Motive ansonsten nicht darstellen ließen, Es muss beim Entgittern genau und sorgsam gearbeitet werden, damit die später zu druckenden Motive, genaue und scharfe Konturen erhalten. Bevor die Transferfolie als Druck auf eine Textilie, z. B. einem Shirt, gepresst werden kann, muss es die Form vom gewünschten Motiv erhalten. Die Schnittarbeiten erledigt ein Schneideplotter. Die äußere Form steht dann schon fest, die inneren Schnitte müssen gesondert entgittert werden. Die gesamte Klebefolie muss vorsichtig von den ausgeschnittenen Folienteilen entfernt werden, damit auf der Druckfolie nur noch das Motiv ersichtlich ist. Damit das Entgittern nicht allzu mühsam ist, gibt es spezielle Werkzeuge zum Entgittern. Es handelt sich um Nadelwerkzeuge, mit denen die Folie in den Schnittbereichen vorsichtig an- und abgehoben werden kann. Bisher gibt es noch keine Möglichkeit, dass das Entgittern von Maschinen übernommen werden kann. Je mehr Mühe beim Entgittern aufgewendet wird, desto besser wird das Druckergebnis. Es ist daher sehr wichtig, dass das Entgittern konzentriert durchgeführt wird, damit auch alle Plotterschnittlinien berücksichtigt werden und keine Foliensegmente im Folienbereich verbleiben, die dort nicht hingehören.